Dienstag, 1. April 2014

Frauenportrait: Tina Müller macht Opel mobil


Tina Müller, Marketingchefin Adam Opel AG

Tina Müller, die Frau, die erst Schwarzkopf („Drei-Wetter-Taft“, Werbeslogan: „Die Frisur sitzt“) attraktiv gemacht hat, will ab nun das Image von Opel aufpolieren. Die Diplom-Kauffrau, ihre Markenzeichen: dunkler Lockenkopf, dunkelroter Lippenstift und randlose Brille ist seit August 2013 Marketingvorstand bei Opel. Damit ist sie die erste Frau im Vorstand eines deutschen Autokonzerns. Sie ist auch mitverantwortlich für eine der am meist diskutierten Werbekampagnen in Deutschland seit Jahren. „Umparken im Kopf“, so der Titel, räumt mit gängigen Klischees auf. „Wer schwul ist, kann nicht Fußball spielen. Es sei denn, er war deutscher Meister.“ „68 Prozent aller Männer halten rothaarige Frauen für feuriger. 90 Prozent davon haben noch nie eine kennengelernt.“ Mit solchen Sätzen, die zunächst ohne Absender plakatiert wurden, will Müller die Vorurteile gegenüber Opel ins Wanken bringen.

Marketingfrau Müller (45) arbeitete früher in der Kosmetikindustrie. Bei Henkel war sie unter anderem verantwortlich für die Einführung der erfolgreichen Haarpflegeserie „Syoss“. Nach der Kündigung bei Henkel 2012 darf sie drei Jahre lang nicht in der Kosmetikbranche arbeiten. So wechselte sie in die bisher sehr männerdominierte Benzinbranche. Sie ist sehr zielorientiert und auch sehr diszipliniert. Auch im Privatleben, so isst sie schon seit mehreren Monaten nichts Süßes mehr, hat Zucker völlig abgeschworen. 

Tina Müller wusste wenig über Opel und so ließ sie sich noch vor Amtsantritt in einem Opel-Autohaus anonym eingehend beratend bis der Händler reichlich genervt war. Sie beschäftigt sich naturgemäß auch mit den Bestandteilen eines Autos, kann Reifen wechseln und sonst noch einiges im Zusammenhang mit Autos. Sie nähert sich dem Auto allerdings mehr wie der typische Kunde, die typische Kundin. Sie nervt vielleicht auch manchmal die Opel-Ingenieure mit ihrer weiblichen Sichtweise, doch wichtig ist für sie, was der Kunde, die Kundin wünscht. 

Nach den Plakaten folgte auch eine TV-Kampagne mit Ken Duken, Karoline Herfurth, Joachim Król, Nadja Uhl, Fahri Yardim und Bettina Zimmermann. Sie sprechen ehrlich über die gängigen Vorurteile gegenüber der Automarke Opel. Doch hinter dem Steuer vergehen alle ihre Ressentiments. Für Müller ist der Spot ein Anfang. Wir können uns noch auf Unerwartetes freuen. 

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